K Ö N I G L E A R | Inhalt | Personenübersicht | Akt IV, Szene V |
Akt IV, Szene IV |
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Freies Feld. | |
Trommeln und Fahnen. Cordelia, ein Arzt, Gefolge, Edelleute und Soldaten treten auf. |
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Cordelia: | O Gott, er ist's. Man traf ihn eben noch, In Wut, wie das empörte Meer; laut singend, Bekränzt mit wildem Erdrauch, Windenranken, Mit Kletten, Schierling, Nesseln, Kuckucksblumen Und allem müß'gen Unkraut, das im Weizen wächst. Schickt eine Hundertschaft von Rittern. Durchforscht jedwedes hochbewachsne Feld Und bringt ihn zu uns. Was vermag die Kunst, Ihm herzustellen die beraubten Sinne? Er, der ihn heilt, nehm' alle meine Schätze. |
Arzt: | Es gibt noch Mittel, Fürstin! Die beste Wärterin der Natur ist Ruhe, Die ihm gebricht. Und diese ihm zu schenken, Vermag manch wirksam Heilkraut, dessen Kraft Des Wahnsinns Augen schließen wird. |
Cordelia: | All ihr gesegneten, geheimen Wunder, All ihr verborgnen Kräfte der Natur, Sprießt auf durch meine Tränen! Lindert, heilt Des guten Greises Weh! Sucht, sucht nach ihm, Eh' seine blinde Wut das Leben löst, Das sich nicht führen kann. |
Ein Bote tritt auf. | |
Bote: | Vernehmt, Mylady, Die brit'sche Macht ist auf dem Zug hierher. |
Cordelia: | Man wußt' es schon; und wir sind vorbereitet, Sie zu empfangen. Oh, mein teurer Vater, Für deine Wohlfahrt hab ich mich gerüstet, Drum hat der große Frankreich Mein Trauern, meiner Tränen Flehn erhört. Nicht luft'ger Ehrgeiz treibt uns zum Gefecht, Nur brünst'ge Lieb' und unsers Vaters Recht; Könnt' ich ihn doch bald sehn und hören! |
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