H A M L E T Inhalt | Personenübersicht | Akt III, Szene I

 
Akt II, Szene II
Ein Zimmer im Scloß.
  König, Königin, Rosenkranz, Guildenstern und Gefolge treten auf.
 
König: Willkommen, teurer Rosenkranz und Guildenstern! Außerdem daß wir Euch längst zu sehen wünschten, veranlaßte die Notwendigkeit, Euch zu gebrauchen, unsere hastige Sendung. Ihr habt etwas über Hamlets Umwandlung vernommen; so nenn' ich es, da weder der innere noch der äußere Mensch das scheint, was er war; was es weiter sein könnte, als der Tod seines Vaters, was ihm den Verstand geraubt, das kann ich nicht ahnen. Da Ihr mit ihm seit seiner Kindheit lebt, mit seiner Jugend und Laune so vertraut seid, so ersuch' ich Euch beide, daß Ihr dareinwilligt, eine Zeitlang an unsrem Hofe zu verweilen, ihn durch Eure Gesellschaft zu Vergnügengen zu ziehn und so viel wie möglich Gelegenheit nehmen mögt zu erfahren, ob etwas, das uns unbekannt, ihn betrübe, etwas, das uns eröffnet, in unsrer Macht läge zu heilen.
Königin: Ihr Herrn, er hat oft von Euch gesprochen, und ich bin überzeugt, daß nicht zwei Männer leben, denen er so anhinge. Wenn es Euch beliebt, sich uns so schätzenswert und gefällig zu zeigen und zu Hülf' und Nutzen unserer Hoffnung, Eure Zeit ein Weilchen mit uns zu verbringen, so wird euer Besuch solchen Dank empfangen, wie es dem Gedächtnis eines Königs ziemt.
Guildenstern: Doch wir gehorchen beide; und hiermit ergeben wir uns selbst, mit vollem Vorsatz, unsre Dienste freiwillig zu Euren Füßen zu legen, Befehls gewärtig.
König: Dank Rosenkranz und teurer Guildenstern.
Königin: Dank Guildenstern und teurer Rosenkranz; und ich ersuche Euch inständig, meinen zu sehr veränderten Sohn zu besuchen.
  Geh, einer von Euch, und führe diese Herrn zum Hamlet.
Guildenstern: Der Himmel mache ihm unsre Gegenwart und unsre Bemühungen gefällig und heilsam.
König: Ja, Amen! -
  Rosenkranz, Guildenstern und Bediente ab.
Polonius tritt auf.
Polonius: Die Gesandten, Majestät, sind freudig aus Norwegen zurückgekehrt.
König: Du bist doch stets der Vater fröhlicher Nachrichten gewesen.
Polonius: Bin ich, mein Fürst? Ja gewiß, mein hoher Gebieter, ich halt' auf meine Pflicht wie auf meine Seele, die eine meinem Gott, die andre meinem gnädigen König, und ich denke, wofern nicht dies mein Hirn die Spur der Klugheit nicht so sicher verfolgt, als es zu tun pflegt, daß ich die wahre Ursache von Hamlets Wahnsinn gefunden habe.
König: O, sprich davon, das wünsch' ich lange zu hören.
Polonius: Gestatte zuförderst den Gesandten Zutritt, meine Neuigkeit soll die Frucht zum großen Gastmahl sein.
König: Du selbst magst ihnen danken und sie herein führen.
  Polonius ab.
  Er sagt mir, meine teure Gertrud, daß er den Grund und Quell der Zerrüttung Eures Sohnes gefunden habe.
Königin: Ich zweifle, daß das Ganze etwas andres ist, als seines Vaters Tod und unsre übereilte Vermählung.
  Polonius kehrt mit Voltimand und Cornelius zurück.
König: Wohl, wir werden ihn zu erforschen suchen. - Willkommen, meine guten Freunde! Sprecht, Voltimand, was bringt Ihr von unsrem Bruder Norweg?
Voltimand: Die besten Grüße und Wünsche zurück. Vorerst, er sandte aus, die Werbungen seines Neffen zu unterdrücken, die ihm wider die Polacken zu sein schienen; doch hierin besser unterrichtet, fand er sie in Wahrheit als eine Vorbereitung gegen Eure Hoheit. Darüber, daß seine Krankheit, sein Alter und seine Schwäche so mißbraucht war, fühlte er so unwillig, daß er einen Verhaftsbefehl an Forntinbras sandte; dieser gehorchte bald demselben, ward vom Norweg getadelt, und zum Schluß versprach er seinem Oheim, gegen Eure Majestät die Waffen nie wieder zu erheben. Worauf ihm der alte Norweg, freuderfüllt, dreitausend Kronen jährlich Lehens gab und seine Bewilligung, jene Soldaten, die er vorher angeworben, wider die Polacken zu verwenden.
  Dazu eine Bitte, hierin weiter verzeichnet, (übergibt ein Papier) daß Euch gefallen möchte, für dies Unternehmen ruhigen Durchmarsch durch Eure Lande zu gestatten; bei solcher Beobachtung der Sicherheit und Wiedererstattung der Kosten, wie hierin niedergelegt ist.
König: Wir billigen das gern; und bei gelegnerer Zeit wollen wir lesen, anworten und über das Geschäft denken. Inzwischen danken wir Euch für den geleisteten Dienst; geht auszuruhn; die Nacht laßt uns mitsammen feiern. Sehr willkommen zu Haus.
  Voltimand und Cornelius ab.
Polonius: Die Angelegenheit ist wohl beendet. Gebieter, Königin - was Majestät sein solte, was Pflicht ist, warum Tag - Tag, Nacht - Nacht und Zeit - Zeit ist, das auseinanderzusetzen - es hieße Nacht und Tag und Zeit verschwenden. Deshalb - da Kürze des Witzes Seele ist, Weitschweifigkeit nur Glieder, Überfluß - will kurz ich sein. Euer edler Sohn ist verrückt; verrückt nenn' ich es; denn wahren Wahnsinn definieren, was ist's als selbst wahnsinnig gehn. Doch laß das gehn.
Königin: Mehr Inhalt bei weniger Kunst.
Polonius: Königin, ich schwör's, ich brauche nicht zu allem Kunst. Daß er verrückt, ist wahr, und daß es wahr, ist traurig und das es traurig, wieder wahr: Ein närrisch Wortspiel, doch genug davon, denn keine Kunst will ich gebrauchen. Verrücktheiten laßt uns ihm zugestehn, und jetzt bleibt noch die Ursach dieses Effekts, oder richtiger, dieses Defekts zu finden übrig, denn dieser Defektiv-Effekt hat seinen Grund. So dieses bleibt und das Gebliebene erwägt. Ich hab' eine Tochter, habe sie, weil sie meine ist, welche mir nach Pflicht und Gehorsam - seht - dies gegeben hat. Nun bedenkt und vermutet!
  "Dem Ideal meiner Seele, der himmlischen, schönen Ophelia."
  Das ist ein übler Ausdruck, böser Ausdruck; "schön" ist ein böses Wort; doch Ihr sollt hören. So:
  "An ihren ausgezeichnet weißen Busen - diese -
Königin: Kam das von Hamlet zu ihr?
Polonius: Teure Königin, einen Augenblick Geduld, ich will gern berichten. (Liest.)
  "Zweifle an der Sterne Klarheit,
Daß die Sonne sinkt und steigt,
Zweifle, daß die Wahrheit - Wahrheit,
Nie, - daß Dir mein Herz geneigt.
Teure Ophelia, ich bin schwach in solchen Versen, ich besitze nicht die Kunst, meine Seufzer zu zählen, aber glaub' es, daß ich Dich, Beste, Allerliebste, liebe. Leb wohl; Dein auf immer, teuerstes Weib, so lange dieser Körper gehört Deinem Hamlet."
  Dies hat mir meine gehorsame Tochter gezeigt, und außerdem ließ sie mich seine Bitten hören, wie sie der Zeit, den Umständen und dem Ort nach ausgefallen waren.
König: Aber wie hat sie seine Liebe aufgenommen?
Polonius: Was denkt Ihr von mir?
König: Wie von einem Ehrenmanne.
Polonius: So möcht' ich gern mich zeigen. Doch was würdet Ihr denken, wenn ich so heiße Liebe flügge gesehn hätte - wie ich denn berichten muß, daß ich sie eher gewahrte, als meine Tochter mir davon erzählte - was würdet Ihr, oder meine teure Königin hier, denken, wenn ich Pult oder Brieftafel gespielt, wenn ich mein Herz sprachlos, stumm gehalten, oder auf diese Liebe mit gleichgültigem Auge geblickt hätte, was würdet Ihr denken? Nein, ich ging kurz zu Werke und sprach zu meiner jungen Dame so: Prinz Hamlet ist ein Fürst und außer Deiner Sphäre, dies soll nicht sein; und dann gab ich ihr Vorschriften, daß sie sich gegen seine Besuche verschließen, keine Boten zulassen und keine Geschenke annehmen sollte. Hiernach zog sie Nutzen aus meinem Rat, und er, zurückgewiesen - um es kurz zu machen - verfiel in Gram, darauf in Wachen, dann in Schwäche, Unbeständigkeit, und so durch steten Wechsel in den Wahnsinn, worin er jetzt rast, worüber wir alle trauern.
König: Glaubt Ihr, daß dies es ist?
Königin: Es mag sein, sehr wahrscheinlich.
Polonius: Ist je die Zeit da gewesen, - gern möcht' ich es wissen - daß ich bestimmt gesagt habe: Es ist so! Und es sich anders erwies?
König: Nicht, daß ich's wüßte.
Polonius: Nimm dies von diesem, wenn es anders ist. (Kopf und Schulter bezeichnend.) Wenn mich Umstände leiten, will ich finden, wo Wahrheit verborgen ist, und wenn sie sich wahrhaftig im Mittelpunkt der Erde versteckt hätte.
König: Wie können wir weiter prüfen?
Polonius: Ihr wißt, er geht hier in dem Laubengange zu Zeiten vier Stunden lang.
Königin: Das tut er, wahrhaftig.
Polonius: Zu solcher Zeit will ich meine Tochter zu ihm führen; Ihr und ich, wir sind hinter einer Tapete, die Unterredung zu belauschen. Wenn er sie nicht liebt und nicht deshalb den Verstand verlor, laß mich nicht Staatsminister, sondern Bauer oder Kärrner sein.
König: Wir werden es erfahren.
  Hamlet, lesend, tritt auf.
Königin: Aber seht dort, wo lesend der arme, elende Mensch herankommt.
Polonius: Fort, ich bitt' Euch, beide fort. Ich will ihn sogleich anreden. -
O, gebt mir die Erlaubnis.
  König, Königin, Diener ab.
  Wie geht's, mein guter Prinz Hamlet?
Hamlet: Wohl, Gott sei Dank!
Polonius: Kennt Ihr mich, mein Prinz?
Hamlet: Sehr gut, Ihr seid ein Fischhändler.
Polonius: Nicht ich, mein Prinz.
Hamlet: Dann wollt' ich, Ihr wäret ein ehrlicher Mann.
Polonius: Ehrlich, mein Prinz?
Hamlet: Ja, Herr; ehrlich sein - so wie diese Welt ist - heißt ein Auserwählter sein unter Zehntausend.
Polonius: Das ist sehr wahr, mein Prinz.
Hamlet: Denn wie die Sonne Maden in einem toten Hunde brütet, ist sie ein Gott, der Aas küßt. Habt Ihr eine Tochter?
Polonius: Ja, mein Prinz.
Hamlet: Laßt sie nicht in die Sonne gehn; Empfängnis ist ein Segen; aber wie Eure Tochter empfangen könnte, Freund, seht Euch vor.
Polonius: Wie meint Ihr das? (beiseite) Noch immer auf meine Tochter zielend. - Doch er erkannte mich anfangs nicht: Ich wäre ein Fischhändler, sagte er: Es ist weit gekommen, und wahrlich, in meiner Jugend litt ich viel von der Liebesleidenschaft; sehr ähnlich dieser. Ich will wieder zu ihm sprechen. - Was lest Ihr, mein Prinz?
Hamlet: Worte, Worte, Worte!
Polonius: Was ist der Inhalt, mein Prinz?
Hamlet: Wovon?
Polonius: Ich meine den Inhalt dessen, was Ihr lest, mein Prinz!
Hamlet: Verleumdungen, Herr; denn der satyrische Schelm hier sagt, daß alte Männer graue Bärte hätten, daß ihr Gesicht runzlig wäre und zähe Ambra und Pflaumenharz aus ihren Augen triefe; daß sie einen großen Mangel an Witz nebst sehr schwachen Lenden hätten; was ich alles, obschon ich es fest und sicher glaube, doch für unehrenhaft halte niederzuschreiben; denn Ihr selbst, Herr, würdet so alt wie ich sein, wenn Ihr - gleich einem Krebse - rückwärts gehen könntet.
Polonius: (beiseite): Obschon es Wahnsinn ist, liegt doch Methode drin. - Woll Ihr nicht aus der Luft gehen, mein Prinz?
Hamlet: Ins Grab?
Polonius: Wahrlich, das ist außer der Luft. - Wie schlagend mitunter seine Erwiderungen sind, ein Glück, das dem Wahnsinn oft wiederfährt und welches Vernunft und Gesundheit nicht mit so gutem Erfolge gewährt. Ich will ihn verlassen und schnell die Mittel zu einer Zusammenkunft zwischen ihm und meiner Tochter ersinnen.
  Mein geehrter Prinz, ich möchte ganz ergebenst meinen Abschied von Euch fordern.
Hamlet: Herr, Ihr könnt nichts von mir fordern, das ich so herzlich gern wie dies gewährte; ausgenommen mein Leben, ausgenommen mein Leben, ausgenommen mein Leben.
Polonius: Lebt wohl, mein Prinz.
Hamlet: Diese langweiligen, alten Narren.
  Rosenkranz und Guildenstern treten auf.
Polonius: Ihr sucht Prinz Hamlet, hier ist er.
Rosenkranz: (zu Polonius): Gott segn Euch, Herr!
  Polonius ab.
Guildenstern: Mein geehrter Prinz.
Rosenkranz: Mein teuerster Prinz.
Hamlet: Meine besten Freunde! Wie geht's, Guildenstern? Ah, Rosenkranz! Gute Jungen, wie geht's Euch beiderseits?
Rosenkranz: Wie sorgenlosen Erdensöhnen.
Guildenstern: Glücklich, da wir nicht überglücklich sind. An der Kappe der Fortuna sind wir nicht die ersten Knöpfe.
Hamlet: Noch Sohlen ihrer Schuh'.
Rosenkranz: Noch diese, mein Prinz.
Hamlet: So umschlingt Ihr denn ihre Hüften, oder lebt im Mittelpunkt ihrer Gunst.
Guildenstern: Wahr! Ihre Geheimnisse sind uns erschlossen.
Hamlet: Die verborgenen Teile Fortunens? O, sehr wahr, sie ist eine Metze. - Was Neues?
Rosenkranz: Nichts, mein Prinz; nur daß die Welt besser wird.
Hamlet: Dann ist der jüngste Tag nahe. Aber Eure Neuigkeit ist nicht wahr. Laßt mich mehr im einzelnen fragen: Wodurch, meine guten Freunde, habt Ihr's um die Fortuna verdient, daß sie Euch hierher ins Gefängnis sendet?
Guildenstern: Gefängnis, mein Prinz!
Hamlet: Dän'mark ist ein Gefängnis.
Rosenkranz: Dann ist die Welt eins.
Hamlet: Ein großes, in welchem viele Abteilungen, Zellen und Kerker sind; Dän'mark ist einer der schlimmsten.
Rosenkranz: Wir denken nicht so, mein Prinz.
Hamlet: So ist es Euch keines; an und für sich ist nichts gut oder böse, erst das Denken macht es dazu; für mich ist es ein Gefängnis.
Rosenkranz: Dann macht es Euer Ehrgeiz dazu; es ist zu klein für Euren Geist.
Hamlet: O Gott, ich könnte, in eine Nußschale eingeschlossen, mich für einen König unbegrenzter Reiche halten, wenn ich keine bösen Träume hätte.
Guildenstern: Welche Träume wahrlich der Ehrgeiz sind; denn der ganze Gehalt des Ehrgeizes ist nur der Schatten eines Traums.
Hamlet: Der Traum selbst ist nur ein Schatten.
Rosenkranz: Wahrlich, und ich erachte den Ehrgeiz für so luftiger, leichter Beschaffenheit, daß er nur der Schatten eines Schattens ist.
Hamlet: Dann sind unsre Bettler - Körper; und unsre Könige und riesigen Helden die Schatten der Bettler. Sollen wir zu Hofe? Denn bei meiner Seele, ich kann nicht sprechen.
Rosenkranz,
Guildenstern:
 
Wir werden Euch zu Diensten sein.
Hamlet: Nichts solcher Art. Ich werde Euch nicht meinen übrigen Dienern zugesellen; denn, als ehrlicher Mann mit Euch zu sprechen, ich werde fürchterlich bedient. Doch, auf dem geraden Wege der Freundschaft, was führt Euch nach Helsingör?
Rosenkranz: Euch zu besuchen, mein Prinz, kein andrer Grund.
Hamlet: Bettler, der ich bin, selbst arm an Dank; doch ich dank' Euch. Und gewiß, teure Freunde, mein Dank ist kein Halbpfennig wert. Wäret Ihr nicht hergesandt? Ist es Eure Neigung? Ist es ein freiwilliger Besuch? Kommt, kommt, verfahrt billig gegen mich, kommt, kommt; sprecht.
Guildenstern: Was sollen wir sagen, mein Prinz?
Hamlet: Alles nur zur Sache gehörig. Ihr seid hergesandt, und da ist eine Art von Bekenntnis in euren Blicken, welches Eure Bescheidenheit nicht Kraft genug besitzt zu beschönigen. Ich weiß es, der gute König und die Königin haben Euch hergesandt.
Rosenkranz: Zu welchem Zwecke, mein Prinz?
Hamlet: Das sollt Ihr mich lehren. Aber laßt mich Euch bei den Rechten unsrer Kameradschaft, bei der Freundschaft unsrer Jugend, bei den Pflichten unsrer stets bewahrten Liebe, und bei allem, was ein besserer Redner noch Gewichtigeres auferlegen könnte, laßt mich Euch schwören, offen und ehrlich gegen mich zu sein, sagt mir, ob Ihr hergesandt seid oder nicht?
Rosenkranz: (zu Guildenstern): Was sagt Ihr?
Hamlet: (beiseite): Schon wird's mir licht durch sie. - Wenn Ihr mich lieb habt, haltet nicht zurück.
Guildenstern: Mein Prinz, wir sind hergesandt.
Hamlet: Ich will Euch sagen, warum: so wird mein Vorgefühl Eurem Verständnis zuvorkommen, und Eure Verschwiegenheit gegen König und Königin keine Feder verlieren. Ich habe kürzlich - warum weiß ich nicht - alle Freude verloren, mich jeder gewohnten Beschäftigung enthalten, und wahrlich, mein Zustand ist so traurig, daß mir dieser herrliche Bau, die Erde, ein kahles Vorgebirge scheint; seht, dies herrliche Dach, die Luft, dies prächtig darüberhängende Firmament, dieser majestätische Thronhimmel mit goldnen Sternen besät, scheint nichts anderes mir als ein Zusammenfluß fauler, verpesteter Dünste.
  Welch ein Meisterstück ist der Mensch! Wie edel durch Vernunft; wie unendlich an Fähigkeiten! In Gestalt und Bewegung wie entsprechend und bewunderungswürdig! In seiner Handlungsweise wie ähnlich einem Gott! Die Schönheit der Welt! Das Muster der Tiere! Und doch, was ist die Quintessenz des Staubes? Weder Mann noch Weib vergnügt mich, obschon dies Euer Lächeln zu sagen scheint.
Rosenkranz: Mein Prinz, nichts der Art war in meinen Gedanken.
Hamlet: Was lachtet Ihr denn, als ich sagte: Niemand vergnügt mich.
Rosenkranz: Bei dem Gedanken, daß, wenn kein Mensch Euch vergnüge, mein Prinz, die Schauspieler eine gar magre Aufnahme von Euch empfangen werden. Wir überholten sie auf der Reise; und sie kommen hierher, Euch ihre Dienste anzubieten.
Hamlet: Der den König spielt, soll willkommen sein; seine Majestät wird Tribut von mir empfangen; der Heldenspieler soll Schwert und Tartsche gebrauchen, der Liebhaber nicht umsonst seufzen, der Komiker seine Partie in Frieden beenden, das Hanswurst soll diejenigen lachen machen, deren Zwerchfell durch Abgeschmacktheit gekitzelt wird, und die Dame soll ihre Gefühle frei aussprechen, wenn es die lahmen Verse erlauben werden. Welche Schauspieler sind es?
Rosenkranz: Dieselben, an denen Ihr viel Interesse zu nehmen pflegtet; die Schauspieler aus der Stadt.
Hamlet: Wie kommt es, daß sie reisen? Die Residenz, so wohl in Bezug auf Ruf wie auf Vorteil, war dem Fortschritt beider günstiger.
Rosenkranz: Ich glaube, ihr Verbot ist durch die Maßregeln der neuen Regierung veranlaßt.
Hamlet: Genießen sie dieselbe Achtung wie damals, als ich in der Hauptstadt war? Werden sie so besucht?
Rosenkranz: Nein, wahrlich, das sind sie nicht.
Hamlet: Wie kommt es? Werden sie rostig?
Rosenkranz: Nein, ihre Bemühungen erhalten sich auf der gewohnten Stufe; aber da ist jetzt, Herr, ein Nest voll Kinder, winzige Vögel, die im höchsten Diskante quieken und grausam dafür beklatscht werden, diese sind jetzt Mode; und sie bekritteln die gemeinen Schauspiele - wie sie sie nennen - der Art, daß mancher, der einen Degen trägt, vor Gänsespulen erschrickt und kaum dahin zu komen wagt.
Hamlet: Was, Kinder sind sie? Wer erhält sie? Wie werden sie bezahlt? Werden sie nicht länger Schauspieler bleiben, als sie singen können? Werden sie nicht später, wenn sie selbst zu gemeinen Schauspielern geworden sind, - wie es sehr wahrscheinlich ist, wenn sie ihre Ansichten nicht bessern - werden sie dann nicht sagen, ihre Schriftsteller tun Unrecht, sie gegen ihre eigne Zukunft sprechen zu lassen?
Rosenkranz: Wahrlich, es hat von beiden Seiten viel zu tun gegeben; und das Publikum hält es nicht für Unrecht, sie zum Streit aufzuwiegeln; es ward vor einiger Zeit für ein Schauspiel kein Geld geboten, wenn sich nicht Dichter und Schauspieler prügelten.
Hamlet: Ist es möglich?
Guildenstern: Ja, da ward viel an die Köpfe geworfen.
Hamlet: Siegen die Kinder?
Rosenkranz: Ja, sie tragen den Sieg davon, mein Prinz, den Herkules und seine Bürde dazu.
Hamlet: Es ist nicht eben befremdend; denn mein Onkel ist König von Dänemark: und diejenigen, die ihm Gesichter schnitten, als mein Vater lebte, geben zwanzig, vierzig, fünfzig und hundert Stück Dukaten für sein Bild en miniature. Tausend, hierin liegt etwas Übernatürliches, wenn die Philosophie es nur auffinden könnte.
  Innerhalb Trompetentusch.
Guildenstern: Da sind die Schauspieler.
Hamlet: Ihr Herrn, seid willkommen zu Helsingör. Eure Hände. Kommt denn, ein Willkommen erfordert Gebräuche, Zeremonien, laßt mich Euch gegenüber dieser Sitte huldigen, damit nicht mein Benehmen gegen die Schauspieler, welches - ich sag' es Euch - zuvorkommend erscheinen muß, mehr einem Empfang gleiche, als der Eurige. Ihr seid willkommen, aber mein Onkel-Vater und meine Tante-Mutter sind betrogen.
Guildenstern: Worin, mein teurer Prinz?
Hamlet: Ich bin nur nord-nordwest verrückt, wenn der Wind aus Süden weht, weiß ich einen Habicht von einer Handsäge zu unterscheiden.
  Polonius tritt auf.
Polonius: Gutes sei mit Euch, ihr Herrn!
Hamlet: Horch, Guildenstern; und Ihr dazu, und jeder, der ein Ohr zu hören hat: Das große Kind, das Ihr hier seht, ist noch nicht aus den Windeln.
Rosenkranz: Vielleicht ist er zum zweitenmal dahin gelangt; denn man sagt, ein alter Mann wird aufs neue ein Kind.
Hamlet: Ich prophezeie, er kommt, um mir von den Schauspielern zu erzählen; achtet darauf. - Ihr habt Recht, Herr: Am Montag früh, da war es, gewiß.
Polonius: Mein Prinz, ich hab' Euch Neuigkeiten mitzuteilen.
Hamlet: Mein Herr, ich hab' Euch Neuigkeiten mitzuteilen. Als Roscius Schauspieler in Rom war -
Polonius: Die Schauspieler sind hier angekommen, mein Prinz.
Hamlet: Schnickschnack.
Polonius: Auf meine Ehre -
Hamlet: Da kam jeder Schauspieler auf seinem Esel.
Polonius: Die besten Schauspieler von der Welt; für Tragödie, Komödie, historisches Schauspiel, für das Idyllisch-Komische, das Historisch-Idyllische, für die unteilbare Szene oder das unbegrenzte Gedicht. Seneca kann nicht zu tragisch, Plautus nicht zu tändelnd sein. Im Rezitieren und Improvisieren sind diese Leute einzig.
Hamlet: O Jephta, Richter von Israel, welchen Schatz hattest Du!
Polonius: Welchen Schatz besaß er, mein Prinz?
Hamlet: Nun:
        Wie's kommen mußt
      Hat Gott gewußt
  und dann, Ihr kennt es:
        Es ist geschehn
      Was abzusehn.
  Die erste Zeile des frommen Liedes wird Euch mehr sagen; denn seht, man kommt dies Geschwätz zu kürzen.
  Vier oder fünf Schauspieler treten auf.
  Ihr Herrn, Ihr seid willkommen all: Ich bin erfreut, Euch wohl zu sehn; willkommen, liebe Freunde. - O, alter Freund! Wie Dein Gesicht bärtig geworden ist, seit ich Dich zuletzt sah; kommst Du nach Dänemark, mich am Barte zu zupfen? Was? Mein junges, gnädiges Fräulein! Bei unsrer lieben Frau, dero Fräuleinschaft hat sich, seit ich sie zuletzt sah, dem Himmel um die Höhe eines Absatzes genähert. Gott geb' es, daß Eure Stimme nicht ihren Klang verloren hat, wie ein außer Kurs gekommenes Geldstück. Ihr Herrn, seid alle mir willkommen. Wir wollen wie französische Falkoniere auf alles jagen, was wir sehn: Laßt uns gleich etwas aufführen; kommt, gebt uns eine Probe eurer Geschicklichkeit; kommt - eine leidenschaftliche Szene.
1. Schauspieler: Welche Szene, mein Prinz?
Hamlet: Du trugst mir einmal eine Rede vor, doch ward sie niemals aufgeführt; oder wenn es geschah, doch nur ein einzigmal: Denn ich entsinne mich, das Schauspiel gefiel dem großen Haufen nicht; es war Kaviar für die meisten, und doch - wie ich es verstand, und andere, deren Urteil in solchen Dingen das meine übersteigt - war es ein ausgezeichnetes Schauspiel; in den Szenen wohl geordnet, mit ebensoviel Einfachheit wie Kunst geschrieben. Ich erinnere mich, daß einer sagte, da wäre kein Gewürz in den Zeilen, um die geistige Speise pikant zu machen, noch irgend etwas im Ausdruck, das den Dichter der Übertreibung zeihen möchte; sondern er hieß es eine redliche Schreibweise, ebenso gesund wie wohltuend, und bei weitem mehr schön als zart.
  Eine Szene darin liebte ich besonders; es war Aeneas' Erzählung zu Dido; und hierin wieder vorzusgweise, wo er vom Morde des Priamus spricht. Wenn es in Eurem Gedächtnisse lebt, beginnt mit dieser Stelle; laßt mich sehn, laßt mich sehn:
  "Der wilde Pyrrhus, wie Hyrakiens Löwe",
  ist es nicht so, es beginnt mit Pyrrhus.
  "Der wilde Pyrrhus, dessen Rüstung schwarz,
Schwarz wie sein Vorsatz, finster wie die Nacht,
Als in das unheilschwangre Roß er kroch,
Hat seine schreckhaft düstre Farbe nun
Schreckenhafter noch gemalt; von Kopf zu Fuße
Ist jetzt er gänzlich rot, furchtbar geschmückt
Mit Blut der Väter, Mütter, Töchter, Söhne,
Verdickt und klebend durch der Straßen Brand.
Die nun ihr schändlich Licht zum Morde leihn
Der einst'gen Herrn. Vor Zorn und Feuer glühend
Und mit geronn'nem Blute überdeckt,
Mit Augen, leuchtend wie Karfunkel, suchet,
Der höllische Pyrrhus so den Priamus."
Polonius: Bei Gott, mein Prinz, wohl gesprochen, mit richtigem Akzent, und weiser Mäßigung.
1. Schauspieler: Er findet bald ihn,
Schwachkämpfend mit dem Feind; sein altes Schwert,
Rebellisch seinem Arm, fällt kraftlos nieder,
Gehorsam ihm verweigernd; - ungleich Paar!
Pyrrhus den Priam jagend, holt weit aus,
Doch schon beim Hauch des blutbegiergen Schwertes
Stürtzt hin der Greis. Das tote Illium selbst
Scheint diesen Streich zu fühlen, flamm'den Hauptes
Sinkt es in Grund; - und das furchtbare Krachen
Vernimmt des Pyrrhus Ohr, denn seht, sein Schwert,
Sich neigend schon auf das milchweiße Haupt,
Des ehrwürdigen Priams scheint zu stocken,
So - ein Wütrichs Bild - stand Pyrrhus da,
Und unparteiisch zwischen Tun und Wollen,
Vollführt' er nichts.
Doch wie wir oft vor einem Sturme sehn
Den Himmel ruhig, still die Wolken stehn,
Die Winde sprachlos und den Horizont
So todesstumm - bis plötzlich grauser Donner
Laut durch die Lüfte rollt - so treibt den Pyrrhus
Der Racherausch nach kurzer Rast ans Werk;
Und nimmer traf der Zyklopen Hämmer
Die Rüstung Mars', gestählt für ew'ge Dauer,
So mitleidlos, als Pyrrhus blutig Schwert
Jetzt traf den Priamus.
Fortuna, Metze - fort! - Ihr Götter all,
Versagt in Eurem Rat ihr jede Macht,
Brecht alle Speichen, Felgen ihr vom Rade
Und rollt die runde Nabe vom Olymp
Hinab zum Tartarus.
Polonius: Das ist zu lang.
Hamlet: Es soll mit Eurem Barte zum Barbier. Ich bitte Dich, sprich weiter. Er liebt Possen und Zoten, sonst schläft er - sprich weiter: Komm auf, Hekuba.
1. Schauspieler: Doch wer die leichtverhüllte Königin -
Hamlet: Die leichtverhüllte Königin.
Polonius: Das ist gut! Leichtverhüllte Königin ist gut.
1. Schauspieler: - Sah barfuß laufen auf und ab, den Flammen
Mit Tränenströmen drohend; jenes Haupt
Umlumpt, das jüngst ein Diadem noch trug,
Und statt des Kleids um die geschwächten Lenden,
Ein linnen Tuch, beim Schreckenslärm ergriffen;
Wer dies geschaut - mit giftgetränkter Zunge -
Würd' er Fortuna laut geschmähet haben;
Doch wenn die Götter selbst erblickt sie hätten,
Als sie den Pyrrhus sah voll höll'scher Lust,
Zerstückeln mit dem Schwert des Gatten Glieder,
Der laute Schmerzensruf, der ihr entfuhr,
- Wenn irgend Sterbliches sie rühren kann -
Er hätte Tau des Himmelsaug' entpreßt,
Und Göttern Mitleid.
Polonius: Seht, ob er nicht die Farbe gewechselt hat und Tränen in seinen Augen stehn. - Ich bitte dich, nicht weiter.
Hamlet: Es ist gut; ich werde Dich bald den Schluß vortragen lassen. - Mein guter Herr, wollt Ihr darnach sehn, daß die Schauspieler gut bewirtet werden; hört Ihr, laßt sie wohl verpflegen; denn sie sind das Beste, die kurze Chronik der Zeit. Es wär' auch besser, nach Eurem Tode eine böse Grabschrift zu haben, als bei Ihnen, so lang Ihr lebt, in schlechtem Ruf zu stehn.
Polonius: Mein Prinz, ich werde sie ihrem Verdienst gemäß verpflegen.
Hamlet: Sapperment! Mann, viel besser. Wenn wir jedermann nach Verdienst behandelten, wer würde der Peitsche entgehn. Behandelt sie Eurer eignen Ehr' und Würde angemessen: Je weniger sie verdient, desto größer ist das Verdienst eurer Güte. Nehmt sie mit.
Polonius: Kommt, Ihr Herrn.
Hamlet: Folgt ihm, Freunde, wir wollen morgen ein Schauspiel hören. Hör', alter Freund, könnt Ihr den Mord des Ganzago spielen?
1. Schauspieler: Ja, mein Prinz.
Hamlet: Wir wollen es morgen abend hören. Ihr könntet zur Not eine Rede von zwölf oder sechzehn Zeilen einstudieren, welche ich schreiben und einschieben werde? Könnt' Ihr?
1. Schauspieler: Ja, mein Prinz.
Hamlet: Sehr gut. - Folgt dem Herrn und gebt acht, daß Ihr ihn nicht aufzieht.
  Polonius und Schauspieler ab.
  Mein lieben Freunde (zu Rosenkranz und Guildenstern), ich werd' Euch bis zur Nacht verlassen, Ihr seid willkommen zu Helsingör.
  Rosenkranz und Guildenstern ab.
  Ah! - Gott mit Euch - jetzt bin ich allein!
Oh, welch ein Schuft und träger Sklav' bin ich!
Ist's seltsam nicht, daß dieser Bühnenheld,
Was Dichtung nur und Wahn der Leidenschaft
So seiner Seele konnt' zu eigen machen,
Daß von der Wirkung sein Gesicht erblaßte,
Das Augen Tränen, Schmerz sein Blick uns zeigte,
Die Stimme brach, und all sein Handeln paßte
Zu seiner Seele Bild? - Und das für nichts,
Für Hekuba!
Was ist ihm Hekuba, was ist er ihr,
Das er ihr Los beweint? Was würd' er tun,
Wenn er so trift'gen Grund zum Schmerze hätte
Wie ich? - Die Bühne schwömm' in seinen Tränen,
Und jedes Ohr zerriß sein Schreckenswort;
den Schuld'gen macht es toll, den Reinen bleich,
Bestürzt den Unbekannten und verwirrte
Die ganze Fassungkraft von Aug' und Ohr.
Doch ich!
Ein schwacher und weichherz'ger Schurke, schleiche
Wie ein Hansträumer, meine Pflicht vergessend,
Und kann nichts sagen, nichts für einen König,
An dessen Eigentum und teurem Leben
Ein schnöder Raub geschah. - Bin Feigling ich?
Wer heißt mich Schuft? Spellt kreuzweis mir den Kopf?
Rauft meinen Bart und wirft ihn mir ins Antlitz?
Zwickt bei der Nase, nennet Lügner mich
Laut in den Schlund hinein? Wer tut mir das?
Ich nähm' es hin; wie könnt's anders sein!
Bin ja geduldig und der Galle bar,
Die Unterdrückung bitter macht; ich hätte
Gemästet sonst im Umkreis aller Geier
Mit dieses Sklaven Aas: Du blut'ger Schuft,
Reu- und treuloser, geiler, schnöder Schurke,
O, welch ein Esel bin ich? - Das ist brav,
Daß ich, der Sohn des teuren, umgebrachten Vaters,
Zur Rache angespornt durch Höll' und Himmel,
Mein Herz wie eine Metze muß erleichtern
Durch Schimpf und Fluch, wie eine Sudelmagt,
Ein Scheuerweib.
Pfui drüber, pfui! Schaff rat, mein Witz! Hm, hört' ich doch,
Daß im Theater manch Verbrecher schon
Durch die dramat'sche Kunst in seiner Seele
So tief getroffen sei, daß er sogleich
Die Schandtat eingestanden; denn der Mord,
wenn ohne Zunge schon, spricht eine Sprache
Gar wunderbar. - Die Truppe soll so etwas
Wie meines Vaters Mord vor meinem Onkel
Aufführen; seinen Blick werd' ich bewachen,
Die wunde Stelle treffen. Wenn er zuckt,
Kenn ich mein Los. - Der Geist, der mir erschien,
Ein Teufel kann es sein, er hat die Macht,
Nach Wunsch die Form zu wechseln, und vielleicht
Mißbraucht er meine Schwäche, meinen Trübsinn
- Denn große Macht übt er auf solche Geister -
Mich zu verderben; Gründe will ich haben,
Und triftiger als d e n. Ein Schauspiel sei's.
Was liefert für des Königs Schuld Beweis?

 
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