hans blank: more time to waste
nachtleben
gimme water wolkenloser himmel mit bedecktem sonnenschein bei leichtem regen

als alles noch schlief kamen blumenpferde durch die gassen. sie trugen langes, gelbes haar und hatten kubanische zigarren zwischen ihren ohren. "meine güte" dachte der vorhengst "habe ich viele orgeln im gepäck". die ganze herde war auf dem weg in die alte mährerei. stecklinge wollten sie sich dort besorgen, hieß es.

an der ecke trafen sie auf ein paar jungens über denen ein flugzeug kreiste. "herrenbekleidung für nützlinge" fuhr es der angeschwipsten stute durch den kopf. sie war frühwitwe mit schwerer migräne und hatte immer noch ein lächeln für diese bengels übrig. "ob die bengalen sich täglich mit seifenlauge abscheuern? sodawasser hat meinem mann nie gegen sein ständiges sodbrennen geholfen." die zigarre rutschte ihr von den ohren, sie schrie auf.

von vorn gesehen konnte man erkennen, daß sülze aus ihren mundwinkeln tropfte. sah man sie von der seite schien alles normal - das zahnfleisch war vielleicht nicht sonderlich attraktiv aber für eine frühwitwe hatte sie sich wacker gehalten. seit sie regelmäßig ihren schwedischen klöppelkurs besuchte, sah sie sogar richtig verjüngt aus.

boat
 

"jungs, da wird jemand umgebracht oder so" hörte sie aus der ferne undeutlich murmeln. panik überkam die ganze blumenherde und sie gallopierten los ins ungewisse. der vorhengst verschluckte sich an seinem widergekäuten, hustete stark und verstarb durch plötzlichen kindstod.

trauer machte sich auf dem gesamten hof breit, die flügel schlafften und es wurde schwarz geflaggt. staatsmänner kamen, huben ein massengrab aus und beerdigten den einst so stolzen wallach. der frühwitwe kamen diese szenen zu bekannt vor und sie erlitt einen nervenzusammenbruch. die jungens warteten auf den morgen.



fortsetzung
 

hans blank