Zu dieser Ausgabe |
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Der heutige Text von Macbeth geht auf die erste Gesamtausgabe der Dramen Shakespeares von 1623 (nach dem Format "Folio" genannt) zurück. |
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Grundlage der vorliegenden Edition ist die Übersetzung von Dorothea Tieck in der Fassung der Schlegel-Tieck-Baudissin-Gesamtausgabe von 1843. Orthographie und Interpunktion wurden auf Grundlage der neuen amtlichen Rechtschreibregeln behutsam modernisiert; der originale Lautstand und grammatische Eigenheiten bleiben gewahrt. |
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Stellen, die von Dorothea Tieck sinnwidrig übersetzt wurden, erscheinen als Fußnoten im englischen Original und in möglichst wörtlicher Übersetzung des Herausgebers. |
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Der Text bietet manche Schwierigkeiten, die sowohl im Original als auch in der Tieck'schen Übersetzung immer noch umstritten sind und diskutiert werden müssten. Dazu gehöhrt zum Beispiel die Frage nach der Echtheit der Hekate-Szenen. Dies kann jedoch nicht in der vorliegenden Ausgabe geschehen, die einen einfachen Lesetext bietet. |
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Dorothea Tiecks Szenen- und Regiebemerkungen wurden so weit als möglich beibehalten und nur wenn nötig nach den Angaben der Folio korrigiert. Besonders hingewiesen sei auf den Szenenschnitt von Szene II zu Szene III des zweiten Aktes, wodurch dieser formal um eine Szene erweitert wird. |
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Bei der Dursicht der Tieck'schen Übersetzung wurden die wichtigsten Gesamt- und Einzelausgaben herangezogen. |
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Nach allgemeiner Ansicht wurde Macbeth im Jahre 1606 wahrscheinlich am Hofe Jakob I. uraufgeführt. Bezeugt sind außerdem spätere Vorstellungen im Globe Theatre, die für eine sofortige Popularität des Stücks sprechen. |
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Historischer Hintergund dieser mit 2100 Zeilen kürzesten Tragödie Shakespeares ist die Vernichtung des Schottenkönigs Macbeth im Jahre 1057. Den Bericht darüber fand Shakespeare in Holinsheds Chronicles (1587). Dieser ist jedoch nur äußere Anregung für das Drama, dessen Hauptthema das Wirken des Bösen an sich ist. |
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Macbeth gehört zu den vier großen Tragödien Shakespeares (Hamlet, Othello, King Lear, Macbeth). Seit der Uraufführung ist die Beschäftigung mit diesem Werk nicht abgerissen. In der deutschen Literatur ist sein Einfluss auf Sturm und Drang bis zum Wallenstein besonders groß. Wichtig wurde die Bearbeitung Schillers, die am 14. Mai 1800 in Weimar erstmals gespielt wurde. August Wilhelm Schlegel verglich die Tragödie mit den Schöpfungen des Aischylos, kam in seiner Übersetzung aber nicht über die Hexenszenen hinaus. Dorothea Thiecks klassische Übersetzung kann sich neben zahlreichen modernen Versuchen nach wie vor behaupten. |
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Macbeth liegt auch in einer englischen sowie einer zweisprachigen Ausgabe, jeweils ausführlich kommentiert, in Reclams Universal-Bibliothek vor (Nr. 9220 bzw. 9870). |
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Eine neue Interpretation des Dramas von Horst Breuer findet sich in Interpretationen: Shakespeares Dramen (Reclams Universal-Bibliothek Nr. 17513). |