M A C B E T H | Inhalt | Zu dieser Ausgabe | Personenübersicht | Akt V, Szene IV |
Akt V, Szene III |
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Dunsinan, im Schloss. | |
Macbeth tritt auf; der Arzt, Gefolge. |
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Macbeth: | Bringt keine Nachricht mehr! lasst alle fliehn; Bis Birnams Wald anrückt auf Dunsinan, Ist Furcht mir nichts. Was ist der Knabe Malcolm? Gebar ihn nicht ein Weib! Die Geister, welche All irdisch Walten kennen, prophezeiten so: Sei kühn, Macbeth, kein Mann vom Weib geboren Soll je dir was anhaben. - Flieht denn immer, Ihr falschen Thans, zu Englands Weichlingen. - Dies Herz und meinen Herrschergeist verwegen Dämpft Zweifel nicht und soll die Furcht nie regen. |
Ein Diener tritt auf. | |
Der Teufel brenn' dich schwarz, milchbleicher Lump! Wie kommst du an den Gänseblick? |
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Diener: | Da sind zehntausend - |
Macbeth: | Gänse, Schuft? |
Diener: | Soldaten, Herr. |
Macbeth: | Reib dein Gesicht, die Furcht zu überröten, Weißlebriger Hund. Was für Soldaten, Hansnarr? Hol' dich der Teufel! deine Kreidewangen Verführen all zur Furcht. Was für Soldaten, Molkengesicht? |
Diener: | Erlaubt! das Heer von England. |
Macbeth: | Weg dein Gesicht! - |
Diener ab. | |
Seyton! - Mir wird ganz übel, Seh ich so - Seyton! Heda! - Dieser Ruck Kuriert auf immer oder liefert jetzt mich. Ich lebte lang genug: mein Lebensweg Geriet ins Dürre, ins verwelkte Laub: Und was das hohe Alter soll begleiten, Gehorsam, Liebe, Ehre, Freundestrost, Danach darf ich nicht aussehn; doch, stattdessen Flüche, nicht laut, doch tief, Munddienst und Hauch, Was gern das arme Herz mir weigern möchte Und wagt's nicht. Seyton! - |
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Seyton kommt. | |
Seyton: | Was befiehlt mein Herrscher? |
Macbeth: | Was gibt es Neues? |
Seyton: | Alles wird bestätigt, Was das Gerücht verkündet. |
Macbeth: | Ich will fechten, Bis mir das Fleisch gehackt ist von den Knochen. Gebt meine Rüstung mir! |
Seyton: | Noch tut's nicht not. |
Macbeth: | Ich leg sie an. Mehr Reiter sendet aus, durchstreift das Land; Wer Furcht nennt, wird gehängt. - Bringt mir die Rüstung! - Was macht die Kranke, Arzt? |
Arzt: | Nicht krank sowohl, Als durch gedrängte Phantasiegebilde Gestört, der Ruh' beraubt. |
Macbeth: | Heil sie davon. Kannst nichts ersinnen für ein krank Gemüt? Tief wurzelnd Leid aus dem Gedächtnis reuten? Die qualen löschen, die ins Hirn geschrieben Und mit Vergessens süßem Gegengift Die Brust entled'gen jener gift'gen Last, Die schwer das Herz bedrückt? |
Arzt: | Hier muss der Kranke selbst das Mittel finden. |
Macbeth: | Wirf deine Kunst den Hunden vor, ich mag sie nicht. - Legt mir die Rüstung an; den Stab her! - Seyton, Schick aus. - Doktor, die Thans verlassen mich. - Nun, mach geschwind! - Arzt, könntst du meinem Land Beschaun das Wasser, seine Krankheit finden, Und es zu kräft'gen frühern Wohlsein rein'gen, Wollt ich mit deinem Lob das Echo wecken, Dass es dein Lob weit hallte. - Weg den Riemen! - Welche Purganz, Rhabarber, Senna führte Wohl ab die Englischen? - Hörst du von ihnen? |
Arzt: | Ja, hoher König; Eure Kriegesrüstung Macht, dass wir davon hören. |
Macbeth: | Bringt's mir nach. - Nicht Tod und nicht Verderben ficht mich an, Kommt Birnams Wald nicht her zum Dunsinan! |
Er geht ab. | |
Arzt: | Wär ich von Dunsinan mit Heil und Glück, So brächte mich kein Vorteil je zurück. |
Alle ab. |
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